Neunzehnhundertachtundsechzig (2008/5)

Herausgegeben von: Erhard Crome

Angesichts der unübersehbaren Fülle von Gedenkveranstaltungen zum 40. Jahrestag der Studentenbewegung der 1960er Jahre, die man sich angewöhnt hat, mit der Jahreszahl 1968 gleichzusetzen, hat es den Anschein, als handele es sich dabei um das bedeutendste Ereignis in der Geschichte der Bundesrepublik. Zumindest hat kein vorausgegangenes „rundes Jubiläum“ zum Thema solch anhaltende Aufmerksamkeit gefunden. Feiern sich die Protagonisten noch einmal ausgiebig, bevor sie sich endgültig ins Altenheim zurückziehen, oder ist die Republik so langweilig geworden, dass dieses widersprüchliche, ebenso bejubelte wie bekämpfte Geschehen bloß dazu herhalten musste, einen farbigen Kultursommer zu garantieren? Aber könnte es vielleicht auch sein, dass sich darin das gewachsene Bedürfnis ausdrückt, gegen die allgemeine Vorherrschaft der Sachzwanglogik von Markt und Kapitalrenditen an dem emanzipativen Gehalt einer radikaldemokratischen Bewegung anzuknüpfen, die später – ähnlich wie die Prager KP-Reformer des Frühjahrs 1968 – einen „Sozialismus mit menschlichen Antlitz“ anstrebte?

Stichworte: Ostdeutschland, Westdeutschland, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur

Erschienen: 2008

Inhalt

  • 1968 West und 1989 Ost
  • Unerhörte Freiheit
  • Der DDR-Wirtschaftsreformversuch und das Jahr 1968
  • 1968 – eine Nachlese 2008
  • Über Zynismus
  • Sozialmoralische Milieus im Wandel
  • Antwort auf Thomas Paine
  • Die Monarchie als wahre Republik
  • Hannah Arendt: Drei Wege in ihr Denken
  • Alma-Mira Demszky von der Hagen: Alltägliche Gesellschaft
  • Amelie Kutter, Vera Trappmann (Hg.): Das Erbe des Beitritts
  • Forschungsverbund „Blockierter Wandel“ (Hg.): Blockierter Wandel?
  • Uwe Backes, Henrik Steglich (Hg.): Die NPD
  • Zygmunt Bauman: Flüchtige Moderne
  • Ehrhart Neubert, Thomas Auerbach: „Es kann anders werden“
  • Birgit Dahlke: Jünglinge der Moderne

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Coverbild von  Neunzehnhundertachtundsechzig