Politik im Fluss (2024/4)

Herausgegeben von: Robert Stock

Im Mittelpunkt des Themenschwerpunkts „Politik im Fluss“ stehen die vielfältigen Herausforderungen, Umbrüche und Zukunftsfragen rund um Flüsse. Historische Rückblicke auf die Verschmutzung von Gewässern eröffnen ein vertiefendes Verständnis für aktuelle Debatten über Wasserqualität, gesetzliche Regelungen und grenzüberschreitende Umweltinitiativen seit Beginn der Industrialisierung.

Ein besonderer Fokus liegt auf den Eingriffen in Flusssysteme – etwa durch ihre Umgestaltung zu Verkehrswegen, ihre Rolle in der Energieversorgung oder die zunehmende Flächenversiegelung. Diese Entwicklungen ziehen ökologische Probleme nach sich, die in aktuellen politischen und zivilgesellschaftlichen Strategien aufgegriffen werden: Renaturierungsmaßnahmen, Naturschutzprogramme und Protestbewegungen setzen sich für eine nachhaltige Neuausrichtung ein.

In diesem Zusammenhang kommen auch die Rechte der Natur verstärkt in den Blick: Flüsse wären demnach nicht mehr nur als Ressourcen, sondern als eigenständige Akteure zu betrachten, denen im juristischen Diskurs eigene Rechte zugesprochen werden sollen – ein Ansatz, der den Schutz vor menschengemachten Einflüssen stärken könnte.

Stichworte: Fluss, Infrastruktur, Hochwasser, Renaturierung, Transformation, Rechte der Natur, Naturschutz

Erschienen: 2025

Inhalt

Anja Hennig: Flüsse als Orte zivilgesellschaftlichen WiderspruchsZur Wirkung von Oderschutz-Bündnissen (S. 442–457)
Anna Corsten: Visionen von Wassergerechtigkeit. Deutsche Flüsse und Diskurse um 1900 (S. 458–476)
Tim Franke: Flusspolitische Konflikte im Selketal. Zukunftsnarrative in hydro-soziologischen Netzwerken (S. 477–496)
Matthias Settele, Matthias Schmidt: Der gebändigte Lech – Vom Wildfluss zur Staustufenkette und zurück? (S. 497–511)
Karl Homuth: Wie ein Bach zum Politikum wird. Ein Infrastrukturkonflikt aus trans-sequentieller Perspektive (S. 512–529)
Sebastian Barth: Flüsse vor Gericht. Zum Wandel gesellschaftlicher Naturverhältnisse (S. 530–546)
André Kahl, Stefan Knauß: Die Rechte des Whanganui Rivers in Neuseeland (S. 547–559)
Isabel von Holt: Grüße der Flüsse. Poetische und politische Limnologien bei Bispo dos Santos und Krenak (S. 560–576)

Allgemeiner Teil
Georg Quaas: Warenproduktion ohne Produktionsmittel. Helmedags Modell der Arbeitswerttheorie (S. 577–592)

Rezensionen
Richard Sturn (Hrsg.): Joseph Schumpeter und der Staat. Rezensiert von Ulrich Busch (S. 593–595)
Andreas Diekmann: Klimakrise – Wege aus dem Dilemma. Rezensiert von Gregor Ritschel (S. 596–598)
Gerd Krumeich: Als Hitler den Ersten Weltkrieg gewann. Rezensiert von Reinhold Zilch (S. 598–600)

 

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Coverbild von  Politik im Fluss